Metallbelastungen bei Schweißverfahren und deren gesundheitliche Auswirkungen

- ein interdisziplinärer Beitrag zur Aufstellung gesundheitsbasierter Grenzwerte für krebserzeugende Metalle WELDOX

Laufzeit: 01/2007 - 06/2010

Interdisziplinäre Querschnittsstudie unter Beteiligung aller Kompetenz-Zentren des IPA

Kooperationspartner: Prof. Dr. A. Hartwig, TU Berlin, PD Dr. U. Krämer IUF Düsseldorf

Deskriptoren:

Arbeitsumwelt, Metalle, Stäube, krebserregende Stoffe, Atemwegserkrankungen, Genotoxizität

Anlass / Ziel:

Die Gruppe der kanzerogenen Metallverbindungen gehört zu den am weitesten verbreiteten Gefahrstoffen am Arbeitsplatz. Wichtige Expositionsquellen für krebserzeugende Metalle sind das Schweißen und Trennen. Neben Krebserkrankungen können Metallexpositionen aber auch zu einer Vielzahl weiterer arbeitsbedingter Erkrankungen führen. Dazu zählen unterschiedliche akute und chronische Erkrankungen der Atemwege aber auch systemische Erkrankungen wie Störungen des Eisenstoffwechsels, genotoxische Wirkungen oder Beeinträchtigungen des Immunsystems.

Ziel des Verbundprojektes ist festzustellen, welche Zusammenhänge zwischen der äußeren und inneren Exposition gegenüber Metallen bei beruflich gegenüber Schweißrauch exponierten Personen bestehen sowie welche Dosis-Wirkungsbeziehungen zwischen der Exposition (Metalle, Fein- und Ultrafeinstaub) und potenziellen gesundheitlichen Effekten bei modernen Schweißverfahren auftreten können. Im Rahmen der Studie werden bei Schweißrauch exponierten Beschäftigten geeignete Biomarker unterschiedlicher Endpunkte bestimmt, die in Zukunft vor allem Aussagen über das unterschiedliche genotoxische und immuntoxische Potenzial von Metallen bzw. Metallverbindugen beim Menschen zulassen werden.

Material/Methoden:

Diese Querschnittsstudie hat insgesamt 200 Schweißer eingeschlossen Während einer Schicht erfolgen mittels Ambient Monitoring personengebundene Messungen von Schweißrauch und die Bestimmung des Metallgehalts in der Arbeitsplatzluft. Von den Schweißern werden sowohl induziertes Sputum und Atemkondensat als auch Blut- und Urinproben gewonnen. In den Proben wird dabei mittels Biomonitoring die innere Metallbelastung der Beschäftigten bestimmt, um nicht nur die allgemeine "systemische" Belastung im Blut und Urin zu erhalten, sondern auch entsprechende Daten nahe dem Wirkorgan "Lunge". In den gewonnenen Medien werden zudem verschiedene Biomarker für genotoxische und irritative Wirkungen untersucht, u.a. oxidativer Stress, DNA-Reparaturkapazitäten und inflammatorische Parameter. Weiterhin werden die Lungenfunktion und der Eisenhaushalt der Beschäftigten untersucht. Mit Hilfe eines Fragebogens sollen Informationen zu früheren Tätigkeiten und potenziellen Confoundern erfasst werden. Die in diesem Projekt erhobenen komplexen Daten werden abschließend mit geeigneten statistischen Verfahren ausgewertet. Dazu besteht eine langjährige Mitarbeit im Sonderforschungsbereich 475/C7 zur statistischen Komplexitätsreduktion in der molekularen Epidemiologie der Deutschen Forschungsgemeinschaft.

Literatur:

  • Hoffmeyer F, Weiss T, Lehnert M, Pesch B, Berresheim H, Henry J, Raulf-Heimsoth M; Broding HC; Bünger J; Harth V, Brüning T. Increased metal concentrations in exhaled breath condensate of industrial welders. J Environ Monit 2011; 13: 212 -218