Med 16: Arbeitsschutzmaßnahmen zur Verhinderung der Übertragung von Krankheiten vom Tier auf den Menschen in Geflügelschlachtereien

Projektleitung:

Laufzeit:1/2001 - 12/2001

Ziel:

Folgende drei Fragen sollten in diesem Projekt geklärt werden: Besteht eine Kontamination mit Chlamydia psittaci in Geflügelschlachtereien und damit eine erhöhte Infektionsgefahr für die Mitarbeiter dieser Betriebe? Welche Arbeitsbereiche sind besonders belastet? Finden sich bei Personen, die in diesen Abteilungen tätig sind, vermehrt Hinweise auf eine durchgemachte oder aktuelle Infektion mit Chlamydia psittaci? Die Antworten auf diese Fragen sollten die Basis für die Abschätzung der Notwendigkeit und ggf. der Art einer Präventionsstrategie.

Methoden:

Befragung von Mitarbeitern je zweier Hähnchen- und Putenschlachtereien mittels speziell entwickelten Fragebogens. Serologische Untersuchung mittels Komplementbildungsreaktion und einem Chlamydien-IgG-ELISA Chlamydienabstriche von Tupfer- und Organproben (Milz). Die Tupferproben wurden zu unterschiedlichen Zeitpunkten an verschiedenen Arbeitsbereichen entnommen.

Ergebnisse:

Insgesamt wurden 191 Personen interviewt. 101 Mitarbeiter gaben an, dass sie nach Tätigkeitsbeginn in den untersuchten Schlachtbetrieben Symptome, die auf eine Ornithose hinweisen, entwickelten (starke Kopfschmerzen, hohes Fieber, Grippegefühl). Bei den serologischen Untersuchungen konnte in keinem Fall eine aktuelle Infektion mit Chlamydia psittaci festgestellt werden. In 31 Fällen wurde eine zurückliegende Infektion mit Chlamydien diagnostiziert (Differenzierung nicht möglich). Positive Proben fanden sich in den Bereichen Verpackung, Zerlegung, Einhängen, Entbluten, an Arbeitsgeräten sowie an den Organproben.

Veröffentlichungen:

  • Olten D, Nüchter H, Kaleta EF, Müller H, Brüning T, Merget R: Arbeitsschutzmaßnahmen zur Verhinderung der Chlamydieninfektion in Geflügelschlachtereien. Dokumentationsband über die 42.Jahrestagung der DGAUM, Hrsg: Nowak,Praml, Druckerei Rindt, Fulda, 2002